Mai 112010
 

Am Freitag waren wir nun in einer staatlichen  paraguayischen kleinen Schule. Da es wieder geregnet hatte, hat ungefähr die Hälfte der Schüler gefehlt.

Leider ist es so und es gibt Gründe dafür: In Badelatschen und unzureichender Kleidung 4 km durch Regen zu laufen, um dann mehrere Stunden durchnässt in der Schule zu sitzen, ist bestimmt kein Vergnügen.
Die Schule ist ganz neu und noch nicht ganz fertig. Das Direktorenzimmer hat z. B. noch die Löcher vom Baugrüst in den Wänden und geputzt ist es auch noch nicht. So zieht es ganz schön. Im Sommer ist es ja vielleicht ganz erfrischend, aber jetzt im Herbst und Winter eine Katastrophe. Auch die Klassenzimmer sind sehr ärmlich eingerichtet. Die vom Ministerium zur Verfügung gestellten Möbel sind eigentlich nur Stühle mit einer kleinen „Tischplatte“ an der Seite. Die Platten sind alle rechts angeordnet und ein Linkshänder kann unmöglich daran schreiben. Ausserdem stehen sie schräg, so dass man darauf keinen Bleistift ablegen kann. Zum Glück war die Deutsche Schule Altos in der Lage, ein paar richtige Schulmöbel abzugeben.
Ein Lehrer unterichtet die Kinder in allen Unterrichtsfächern wie, Math. Heimatkunde, Gesundheit, Sport usw., nur in den höheren Schuljahren (7-9) gibt es Fachlehrer für verschiedene Materien. Die Fachlehrer sind aber nicht fest angestellt sondern arbeiten auf Stundenbasis.
Schulkleidung gibts, wie überall, natürlich auch. Die Kleidung der Schüler war in diesem Fall allerdings nicht als solche zu erkennen. Die Eltern müssen die Uniformen kaufen und da ist in der Regel nicht genug Geld da, um zumindest 2 Uniformen zu kaufen. Wenn dann ein Teil in der Wäsche ist oder zur Reparatur, wird es eben vorübergehend mit normaler Kleidung ersetzt. Ansonsten gehen die Uniformen auch über mehrere Jahrgänge der Kinder in der Familie und sehen auch demensprechend aus.

Fortsetzung folgt


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