Aug 062015
 

3. Teil – Kaffee Altos

Die Studie von Tanetani

Das Dokument aus dem Ausschnitt, was Erwin Weiberlen unter seinen Schätzen aufbewart ist „ Eine Geschichte der Kaffeeanpflanzung in Paraguay und dessen Konzepte“, geschrieben und veröffentlich im Jahre 1976, von dem damaligen japanischen Botschafter in Paraguay, Seizo Tanetani. Was bewegt einen japanischen Botschafter dazu über die Anpflanzung von Kaffee zu schreiben? Nach einigen Recherchen habe ich erfahren, dass zu dieser Zeit, unter der Regierung von Stroessner, die japanische Kolonie sich bemühte in das Geschäft mit Kaffee einzusteigen.

Wie auch immer, ich musste diesen Artikel finden! Nach intensiven „googeln“, stieß ich auf ein Exemplar in der Bibliothek der Veterinärfakultät, der Universidad Nacional de Asunción. Ich fuhr zum Campus und fotokopierte das ganze Exemplar von 11 Seiten. Auch schaute ich in der Bibliothek für Landwirtschaft rein, aber kurioserweise fand ich da nichts über Kaffeeanpflanzung in Paraguay, aber viel über Kaffee in Brasilien, kein Wunder, da das Nachbarland 1/3 der weltweiten Kaffeeproduktion hat!

Als ich anfing zu lesen, unter den riesigen Mangobäumen in der Fakultät, erinnerte ich mich an einen Satz den Rolphie Coppens sagte: „ Mein Grossvater kam über Brasilien nach Paraguay, als mein Vater noch klein war, von dort brachten sie den Kaffesamen mit.“ Seizo Tanetani berichtet in seinem Artikel „General Bernardino Caballero, bei seiner Rückkehr aus Brasilien, nach Ende des Triple Allianz Krieges, der dann Präsident von Paraguay wurde, gründete die erste Kaffeekolonie in Altos, wo er 15 deutsche Imigrantenfamilien ansiedelte, denen er Land, Samen und andere Vorteile zukommen lies“. Zusammenfassend, ist es offensichtlich dass die Weiberlens eine dieser Familien war.

Caballero war Präsident von Paraguay im Jahr 1881, Gründungsjahr der Stadt San Bernardino. Weiter im Text von Tanetani „man erzählt, dass im Jahre 1900, unter der Verwaltung von Frisch Eisen, österreichischer Staatsbürger, Geschäftsführer der Kolonie der ersten Epoche, 80.000 Kaffeepflanzen angebaut wurden, fördert diese Kolonie mit Export nach Argentinien“.

Dieses sind die Wurzeln des altoser Kaffees. Tanetani weist auch darauf hin, welche Hingabe Bernardino Caballero dem Kaffe zuteilte. Der Botschafter sagt auch, dass auf dem Anwesen des Gründers der Roten Partei, „bis zum Jahre 1962 Kaffeepflanzen im Schatten grösserer Bäume standen“ – heute als Parque Caballero bekannt. Tanetani fand in dem Jahr wo er diesen Artikel veröffentlichte noch 3 Kaffeepflanzen in dem Park. Man müsste forschen ob heute noch welche existieren oder Neupflanzen.

Tanetani erwähnt auch dass im Botanischen Garten Jahrhundert alte Pflanzen stehen, die wohl vom Mariscal Lopez gepflanzt wurden. Es wurden auch in anderen Ortschaften Kaffeepflanzen angebaut, wie Piribebuy, Paraguarí und Concepción. Im Jahr 1951, nach dem 2. Weltkrieg, hat Herr Luis de Gásperi (Großvater von Luis de Gasperi, der diese Ausgabe inspirierte) in Horqueta und Herr Teodoro Piris, in Chirigüelo, jeweils Kaffeeplantagen im Schatten großer Bäume angepflanzt.

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