Mai 132012
 

Gast-Artikel von Renate

Bevor ich mit diesem Bericht beginne, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, daß ich nicht beabsichtige meine paraguayischen Freunde und Bekannten lächerlich zu machen, noch an Ihren und in Ihrer Gesellschaft fest verwurzelten Glauben an Ihre Sagen und Mythen zu rütteln.

Eine der wohl bekanntesten Gestalten ist der Pombero. Auch Neuankömmlinge kennen ihn in kürzester Zeit.

DER POMBERO ist ein kleiner, häßlicher, an Armen und Beinen stark behaarter Mann.
Er lebt in den Wäldern oder manchmal in verlassenen Häusern.
Er erscheint um Mitternacht und pfeift wie ein Vogel oder kräht wie ein Hahn.
Man weiß sofort wenn er da war, den er hinterläßt einen üblen Geruch.
Wenn Einem so etwas widerfährt, muß man nach Aussagen meiner Freundin zunächst mal den Hauseingang mit Weihwasser besprengen. Bei Einbruch der Dunkelheit sollte man Chipa (Maismehlgebäck ), Caña (Zuckerrohrschnaps) und eine Zigarre vor die Haustür legen um so den Pombero zu besänftigen. Dies muß man so lange wiederholen, bis er die Gaben liegen läßt. Auch wird ihm nachgesagt, daß eine Berührung von ihm zur Schwangerschaft führt…..
Ich nehme an, daß dies für viele Frauen eine gute Ausrede war, wenn der Kindsvater auf und davon ist oder verheiratet war. In unserem Nachbarort gibt es einen zwergenwüchsigen Mann, deren Mutter im Wald war und angeblich vom Pombero berührt wurde.
Wir haben bereits bei unserem Hausbau vor fast 18 Jahren von dieser Sagengestalt gehört. Ich entdeckte in unserem Hausbereich wunderschöne Parasolpilze, da sie aber noch recht klein waren, wollte ich noch etwas warten. Am nächsten Morgen waren alle kaputtgetreten, ich dachte erst unsere Hunde hätten sie beim Spielen umgerannt. Daraufhin haben uns unsere Maurer erklärt, daß sie es waren ,denn es war für sie klar, daß der Pombero uns besucht hatte denn wo er seine Fußspuren hinterläßt, da wachsen Pilze. Andere sagen es wäre seine “ Hinterlassenschaft „.
Daher auch die weit verbreitete Abneigung gegen Pilze, außer Champignons, daß sind nämlich keine…. ( Sie kommen aus der Dose )
Zu meiner Freundin sagte ich mal, bei uns wäre der Pombero noch nie gewesen,worauf sie sagte:
“ Weil Du nicht an ihn glaubst !!!!“

SO EINFACH IST DAS

und so sieht er aus

Mai 092012
 

Gast-Artikel von Renate

Erzählt wird in den Mythen der Guarani die traurige Geschichte der acht Kinder von Kerana und Tau.

Eine der schönen Töchter der guten Geister „Kerana“ wird von einem der bösen Geister „Tau“ entführt.  Sie gebärt ihm acht Kinder.
Diese acht Kinder werden von einer Göttin verflucht und in Monster verwandelt. Das achte Kind wird durch ein grosses Opfer der guten Geister von diesem Fluch bewahrt aber für die anderen sieben gibt es keine Rettung.

Aus den sieben verfluchten Kindern werden die sieben Monster der Guarani.

Teju Jagua
er ist der Gott der Früchte und ist in eine riesige Eidechse verwandelt worden. Diese Eidechse wird mit einem oder mehreren Hundeköpfen beschrieben.

Mboi Tu`i
Gott der Gewässer, er wird als Schlange mit Papageienkopf und grossem Schnabel beschrieben.

Mona´i
Gott der offenen Felder, er wurde in die Gestalt einer Schlange mit Hörnern verwandelt.

Jasy Jatere
Gott der Siesta, er behielt als einziger eine menschliche Gestalt und erscheint als kleiner Mann oder Junge mit blondem Haar.

Kurupi
Gott der Fruchtbarkeit, eine menschenähnliche Gestalt deren Hauptmerkmal der mehrmals um den Bauch gewickelte Penis ist.

AoAo
Gott der Hügel und Berge, er ist eine schafähnliche Kreatur der als Kannibale sein Unwesen treibt. Sein Name ist durch seinen Ruf  „AO AO AO..“ entstanden.

Luison
Gott des Todes, eine hässliche Kreatur, eine Mischung aus Mensch und Hund deren Heimat hauptsächlich die Friedhöfe sind.
ACHTUNG: Wem der Luison durch die Beine läuft, wird der nächste Luison.

Als nächstes werde ich Euch einen kleinen Bericht über einen der Hauptpersonen der Mystik -Guarani „dem Pombero“ schreiben.

Dieser Beitrag soll Euch nur ein Anreiz sein sich ein bisschen mit den Mythen unseres Gastlandes zu beschäftigen. Ihr werdet im Internet oder auf die „altmodische“ Art,
von den älteren Nachbarn mehr über diese sieben Burschen erfahren (Ich habe es ja auch von irgendwo her).

Viele Grüsse
Renate aus Paraguari (der Heimat des AoAo)

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